“Was sollten Katholiken über Gaza, Israel and Palästina denken ? Die Katholische Soziallehre hat die Antwort ” – Soweit könnte man zustimmen, doch leider wird der gemeinsame Artikel von Julie Schumacher Cohen und Jordan Denari Duffner in AMERICA, der Veröffentlichung der Jesuiten in den USA, nicht seinem Anspruch gerecht. –
Die Geschichte der Heimat Jesu, ist seit der Überquerung des Jordans durch Josua sehr bewegt. Es gab viele Eroberungen und Besetzungen und Kolonisierungen, unter denen auch Jesus von Nazareth zu leiden hatte. – Dass ein hochrangiger katholischer Geistlicher in der Westbank in einem Interview behauptet, Jesus sei Palästinenser gewesen, ist von gleicher unerträglicher intellektueller Qualität wie die Ausschreitungen des Mobs an früheren amerikanischen Eliteuniversitäten. –
Wir in Europa, mit der Erfahrung von Geschichtsverfälschung zwischen 1933-1945 und nun wieder mit der imperialistischen russischen Invasion in der Ukraine haben schmerzhaft gelernt, Quellen und historische Fakten genau zu prüfen. – Diese akademisch saubere Analyse haben die beiden Autorinnen unterlassen. Gerade für uns Katholiken wichtige Informationen, wurden vernachlässigt: Die Vergewaltigungen und Gruppenvergewaltigungen von Israelinnen am 7. Oktober 2023 und seither in der Geiselhaft durch die Hamasterroristen sind belegt und nach wochenlangem Zögern auch von der UN anerkannt. Dazu sagen die beiden Autorinnen kein Wort. –
Am 07. Juli 2024 werden 9 (neun) Monate seit Geiselnahme mit Vergewaltigungen und Gruppenvergewaltigungen vergangen sein. Die Wahrscheinlichkeit von Schwangerschaften während der Geiselhaft durch die Hamas und andere beteiligten Terrorgruppen ist bei den jungen Frauen unter 40 Jahren sehr hoch. Was sagt die Katholische Kirche zu dem Dilemma der jungen Mütter, wenn der Kindesvater oder die möglichen Väter vor der Vergewaltigung den angetrauten Ehemann und andere Familienmitglieder ermordet haben. Dazu sagen die beiden Autorinnen ebensowenig wie die Unterzeichner des genannten offenen Briefes. Das Schweigen der Hirten ist ein erneuter stechender Schmerz, den engagierte Katholiken in Europa im Zusammenhang mit sexualisierter Gewalt erleiden.
Es ist bezeichnend, dass die beiden Autorinnen die von der Hamas genannten Zahl von 35.000 Opfern sofort nach der Zahl der 1.200 israelischen Opfern nennen. Es ist bezeichnend, aber zu durchsichtig. –
Bei der von Hamas genannten Zahl wird natürlich nicht unterschieden zwischen Kombattanten und völlig unbeteiligten Zivilisten (wie die Opfer der Bombardierungen von Cherbourg, Hamburg, Mannheim oder Dresden) einerseits und Zivilisten, die Geiseln bei sich zu Hause gegen Bezahlung durch die Hamas gefangen gehalten haben.
Es wird bei den unter 18-jährigen (rechtlich also Kindern) auch nicht unterschieden, ob diese zum Zeitpunkt ihres bedauerlichen Todes bewaffnet waren oder nicht, wie zum Beispiel die minderjährigen Mitglieder der SS-Division “Hitlerjugend”, die die unter anderem katholischen Familienväter unter den amerikanischen Truppen bei ihrer Landung in der Normandie vor 80 Jahren in das gleiche ethische Dilemma stürzten wie die israelischen Familienväter auf ihrer Suche nach den entführten Geiseln im Gazastreifen.
https://europa-information.eu/de/das-schweigen-der-hirtinnen-und-hirten/
Trotz meiner Kritikpunkte möchte ich den beiden Autorinnen für Ihren Artikel danken. Jetzt erst verstehe ich, wie die intellektuellen Entgleisungen an den früher weltweit geschätzten amerikanischen Universitäten möglich waren. – Ich bezweifle jedoch, dass der Anspruch, eine Antwort aus der katholischen Soziallehre zu geben erfüllt wird – eher vertieft der Artikel die vorhandenen Gräben, denn er verhindert Einsicht und Reue bei denen, die ihre Schulbücher immer noch zur Erziehung zum Töten von Juden missbrauchen.- TH
https://docs.google.com/document/d/16K1RvL3YdSgSChwO_eWB9iSvIglNP59ahqtAQ1aZiGM/edit